briefkasten

Ab geht die Post… oder auch nicht!

„Mit dem Briefkasten Binz geht die Post ab!“ Zumindest versprach das die Produktbeschreibung. Die Werbetexterin in mir verdrehte genervt die Augen, die Verbraucherin nahm es mit Humor. Der Kasten gefiel uns beiden und war damit ein Unikat zwischen Hunderten von Briefkastenmodellen. Dass nicht nur die Suche nach einem Kasten Nerven raubt, sondern auch dessen Bestellung, das ‚durften‘ wir am eigenen Leib erfahren.

Es sind die kleinen Dinge, die einen zur Weißglut treiben können. Nach gut vier Monaten täglicher Renovierungsarbeiten war unser Nervenkostüm sicher nicht mehr das entspannteste, aber dass ein Briefkasten bei uns eine halbe Krise auslösen würde, damit hatten wir nicht gerechnet.

Seit der Schlüsselübergabe im August hatten wir einen Briefkasten gesucht. Im Einzelhandel und auch im Web gab es viele schöne Kästen – allerdings fand das immer nur einer von uns. Die einen zu schlicht, die anderen zu pompös, der nächste zu lustig oder zu klein. Es war zum Mäusemelken. Irgendwann legten wir bei amazon eine Hochzeitsliste an, nur um eine gemeinsame zu haben, bei der beide ihren Senf dazu geben können. Und das war des Rätsels Lösung, denn plötzlich – also Mitte November – erlöste Jan mich mit drei – naja, zwei – Wörtern: „Der isses!“

binzWir entschieden uns für einen weißen Briefkasten mit Zeitungsrolle. Clou des guten Stücks war sein schlichtes und doch prägnantes Design: das eines leicht geöffneten Briefes. Bei amazon gab es diesen bei zwei Händlern. Der eine lieferte erst zu Weihnachten, vielleicht auch im neuen Jahr. Der andere sofort, allerdings zum doppelten Preis. Für uns beides nicht akzeptabel. Also ging die Suche weiter – diesmal nach einem anderen Händler. Tatsächlich fanden wir nur noch einen weiteren, der den Kasten zum anvisierten Preis anbot. Versandzeit laut Shop: 4-5 Werktage. Bestellt. Gefreut. Gewartet. Gewartet. Gewartet.

Nach 14 Tagen war weder der Kasten noch eine Versandbestätigung da. Also haben wir uns im Onlineshop durch das Anfrageformular geklickt.

  • Frage zur Bestellung – ja
  • Frage zum Versand – ja

Die Frage ausformuliert: „… für den bestellten Artikel war eine voraussichtliche Lieferung für den 24.11. angegeben und dass man sich nach Versand mit der Rechnung an mich wenden würde.
Leider habe ich bis heute (28.11.) weder Versandbestätigung noch Rechnung erhalten. Für uns war der kurzfristige Liefertermin ein Grund, uns statt für amazon für Sie zu entscheiden. Können Sie mir mitteilen, wann ich mit dem Briefkasten rechnen kann?“

Tatsache: Solche Anfragen bedeuten bei dem Händler anscheinend: „Ich möchte den Artikel nicht mehr“, denn ich erhielt kurz darauf eine Stornierung des Artikels – ohne weiteren Kommentar. Seit der Bestellung waren somit 14 Tage vergangen, 14 Tage in denen unser alter Kasten bei Regen Wasser zog. Frustriert führte mich mein Weg wieder zu amazon. Dort war die Versandzeit runtergesetzt worden auf den 8.-15. Dezember. Okay, die zwei Wochen konnten wir nun auch warten. Bestellt. Gewartet. img-20161206-wa0007Tatsächlich kam der Kasten schon zum Nikolaustag an. Freudestrahlend packte ich das gute Stück aus… und erstarrte. Zwar war es der bestellte Kasten, doch war die Klappe kopfüber montiert worden, sodass die gesamte Optik zerstört war. Nun warte ich auf die Rückmeldung des Händlers und hoffe, noch vor Weihnachten einen schönen und funktionierenden Kasten ohne Wasserschaden neben unserer Haustür hängen zu haben…