Wir befinden uns in einem Alter, in dem vieles passiert – nicht nur uns, sondern unserem gesamten Bekanntenkreis. Ehen werden geschlossen, Kinder zur Welt gebracht und Häuser gekauft. In unserem Umkreis sind wir in diesem Jahr schon die Fünften, die ihr eigenes Zuhause kaufen – und wir haben gerade erst Juli – guter Durchsatz also.
Ich habe mich immer gewundert, wie lange es eigentlich dauert vom ersten euphorischen „Wir kaufen ein Haus!“ bis zum „Wir haben unterschrieben!“. Und nun erlebe ich es selber. Unsere erste Besichtigung war am 1. April, die Vertragsunterschrift am 1. Juli.
Die Qual der Wahl: Die Finanzierung
Wenn man das nötige Kleingeld hat, ist es wahrscheinlich gar nicht so schwer, einen Kreditgeber zu finden. Anscheinend gehören wir dazu. Wir haben bei drei von vier Instituten recht schnell eine Zusage erhalten. Dafür hatten wir uns schon vor der Entscheidung für unseren Kotten bereits mit den Finanzberatern unterschiedlicher Institute zusammengesetzt und eine mögliche Finanzierung durchgesprochen, mit dem höchsten für uns stemmbaren Betrag. Das eine Institut mit Sitz in Frankfurt, das uns nicht finanzieren wollte, lehnte den Kredit hauptsächlich wegen Alter und Lage (136 Jahre, am AdW :-D) des Gebäudes ab. Die anderen Institute, alle mit Sitz in unserer Region, unterstützten unseren Traum dieses alten Kottens, der im westfälischen Raum durchaus beliebt ist.
Nun hatten wir jedoch die Qual der Wahl. Drei Institute, drei Finanzierungsvorschläge, alle gut! Würden wir den klassischen Kredit nehmen oder eine Mischung aus direkter Tilgung und Bausparer? Wir rechneten alle Angebote durch und entschieden uns für eines davon.
Auf den letzten Drücker
Wir hatten uns das Objekt vorvertraglich nur bis zum 31. Mai gesichert, danach sollte es wieder in die Vermittlung gehen. Aufgrund vieler äußerer Umstände hatten wir jedoch bis um 17 Uhr an diesem Stichtag noch immer keine schriftliche Zusage der Bank, die wir dem Makler übermitteln konnten. Wir wurden nervös, schließlich würde am nächsten Tag das Objekt wieder für andere Interessenten freigegeben und wir hatten doch schon so viel Mühe investiert. Doch um 17:58 Uhr erhielten wir den erlösenden Anruf unseres Bankberaters: „Ich schicke Ihnen die schriftliche Zusage gerade per E-Mail zu.“ Ich jauchzte nach dem Auflegen freudig und erntete einen ziemlich verwirrten Blick einer Passantin, stand ich doch gerade mit dem Auto und offenem Fenster am Straßenrand. Schnell nach Hause und dort die frohe Botschaft verkündet, PC an, E-Mail an den Makler weitergeleitet. Jippieh!